Sonntag, 3. Januar 2016

Advent Advent die Sonne brennt

Hallo Leute,

auch auf diesem Wege wünschen wir allen noch ein gesundes und glückliches neues Jahr und wir hoffen ihr habt eine schöne Weihnachtszeit verbracht. Für uns war die ganze Weihnachtszeit total komisch. Ihr müsst euch vorstellen, hier herrschen Temperaturen bis zu 34 Grad und es ist hell bis 22 Uhr, da fällt es sehr schwer in Stimmung zu kommen. Wir wussten ja von vornherein, dass es anders werden würde aber dass wir so gar nicht in Weihnachtsstimmung kommen würden haben wir nicht gedacht. Klar hier wird auch geschmückt, aber bis die Beleuchtung angeschaltet wird waren wir meistens lang im Bett. Eigentlich wurden wir nur dann an Weihnachten erinnert wenn wir in Whatsapp und Co irgendwelche Bilder von Zuhause gesehen haben.
Am 24. war für uns die Arbeit um zwölf getan und wir wurden in die viertägigen Feiertage geschickt. Ganz nebenbei, wenn hier ein Feiertag auf einen Samstag oder Sonntag fällt wird dieser auf dem kommenden Montag verschoben. Da könnte sich Deutschland mal ne Scheibe abschneiden.
Nachmittags am Heiligabend gab es beim Richard auf Arbeit noch ein paar Bier und abends haben wir aus dem sommerlichen Wetter das beste gemacht und haben den Grill angeschmissen. Zusammen mit Kartoffelsalat und Christmas Pudding gab es dann doch noch ein schönes Weihnachtsessen. Die Weihnachtsfeiertage selbst wollten wir, wie hier üblich ganz traditionell am Strand verbringen aber dazu gleich mehr. Zuerst wollen wir euch noch verraten was wir vor Weihnachten gemacht haben.

20.Dezember 2015 Mount Somers Track

Leider hatte Richard den halben Dezember mit einer fiesen Erkältung zu kämpfen, dadurch mussten wir mit Ausflügen, Abenteuern und Wanderungen erstmal pausieren, außerdem arbeiten wir meist auch Samstags, was unsere Freizeit hier noch mehr begrenzt.  Als die Erkältung überstanden war sind wir dann mal wieder raus gefahren um eine Wanderung in den umliegenden Bergen zu machen.
Zwei Wochen nicht bewegt, dazu noch traumhaftes Wanderwetter, kurzum wir hatten richtig Bock.
Also ging es los. 800m Aufstieg zum höchsten Punkt der Strecke, dabei ging es für uns durch schönes subalpines Gelände mit wunderbaren Ausblicken auf das Canterbury Flachland wo wir derzeit wohnen.

Steil bergauf ging´s für uns

Blick in Canterbury Ebene

Lisa wandert verträumt durchs Gras

Subalpine Graslandschaften

 

 Am höchsten Punkt angekommen ging´s dann runter in eine Schlucht wo die Vegetation von Grasland in wilden Busch überging. Als der Weg einen kleinen Bach durchkreuzte verwies ein kleines Schild auf einen Wasserfall bachaufwärts. Das können wir uns nicht endgehenlassen dachten wir und der kleine Umweg war es wert. Uns umgaben 30m hohe Felswände an denen ein kleiner Wasserfall herunterplätscherte, schöner Ort für eine Verschnaufpause und da es richtig heiß war und wir gerade ne menge Höhenmeter geschruppt hatten, war die Versuchung für ne Abkühlung sehr groß. Also Klamotten aus und ab unter die Dusche! Verdammt, so haben wir uns Neuseeland vorgestellt Natur pur und an jeder Ecke ein kleines Abenteuer. Wir wussten nicht, dass es sehr bald noch viel besser kommen sollte. Der Rest des Weges führte uns zu einer Hütte an der es erstmal Mittag gab anschließend ging es steil Bergab zurück zum Auto.


25.-28. Dezember Banks Halbinsel und Arthurs Pass

Wir haben uns gedacht, dass Weihnachtsgeschenke uns hier nichts bringen und wir das Geld lieber für irgendeine Aktivität ausgeben sollten. Deshalb hat Lisa uns für den 25. 12. eine Segeltour im Akaroa Harbour gebucht, welche dann durch denn Veranstalter auf den 26. 12. verschoben wurde weil hier am 25. den Christmas Day wirklich alles Still steht. Aber gut dann halt zum Wandern auf einen wirklich schönen Küstenwanderweg auf der Banks Halbinsel mit vielen tollen Ausblicken auf Buchten und Strände. Wir hatten wieder Glück mit dem Wetter und auf halber Strecke traf der Weg einen tollen Badestrand, ein Glück dass wir das Badezeug eingepackt haben. Also ab ging´s in die erfrischenden Fluten. Echt verrückt, Baden am Strand und das zu Weihnachten, so schlimm fanden wir dann dieses unweihnachtliche Wetter gar nicht mehr.

Den Strand schon im Blick

Baden am 1. Weihnachtsfeiertag

Taylors Mistake unser Strand


Am nächsten Tag sollten wir dann unseren Segeltörn haben. Da wir zuvor noch Zeit hatten fanden wir noch die Gelegenheit uns Akaroa anzuschauen. Ein ziemlich untypisches Neuseeländisches Örtchen mit Französischen Wurzeln und dementsprechenden Flair. Wirklich schön, wenn da nicht dieses riesige Kreuzfahrtschiff  Horden von Touries ausgespuckt hätte. Somit mussten wir uns die kleinen Gassen und Uferpromenaden mit vielen anderen Menschen teilen, aber egal kurz nach eins ging´s aufs Segelboot für uns. Freundlich wurden wir vom Kapitän begrüßt und nach kurzem Gespräch an Bord einer schönen 70 Jahre alten Jacht gebeten. Bei der Einweisung wurden alle eingeladen an Bord bei allen Aufgaben mitzuhelfen. So hieß es für uns kurz nach der Ausfahrt aus dem Hafen Segel hissen mit vereinten Kräften. Auf der Fahrt zu einen Ort wo wir Hektordelfine erspähen sollten erzählte uns der Kapitän interessante Dinge über Akaroa. Nach einer Stunde Fahrt haben wir dann auch die seltenen Minidelfine gesehen. Diese haben uns dann auch noch eine Weile auf unserer Fahrt begleitet.

Akaora Harbour im Sonnenuntergang

Ahoi Matrosen

Land in Sicht


Eigentlich sollten am nächsten Tag bis zu 28 Grad werden was für uns bestes Badewetter beutet hätte. So haben wir uns vorgenommen die restlichen Feiertage am Strand zu verbringen. Doch als wir dann am Strand angekommen waren, war das Wetter gar nicht mehr so toll. Wolken und kühle 19 Grad bestimmten das Wetter was nun wirklich nicht die besten Voraussetzungen für einen schönen Tag am Strand sind. Da Richard aber sowieso eigentlich in die Berge wollte, haben wir entschieden den Arthurs Pass hochzufahren und das sollte sich dann auch lohnen. Es war verrückt, je weiter wir in die Berge rein gefahren sind desto wärmer wurde es und wir sehnten uns wieder nach dem Meer und eine Abkühlung. Nach dreistündiger Fahrt war die erste Anlaufstelle ein bei Touries ziemlich unbekannter Wasserfall, den man nur erreicht wenn man sein Flussbett hochwandert. Lisa war kurz vor Beginn noch sehr skeptisch von dieser Idee. Doch nützt nichts, wenn Richard da hoch will geht's da hoch. Zu Anfang haben wir noch versucht nur auf die Steine im Flussbett zu treten um ja keine nassen Füße zu bekommen, doch nach kurzer Zeit war uns dann klar, dass das nichts wird, was bei der Hitze auch sehr angenehm war. So ging es dann durch meist knietiefes glasklares Wasser den unbekannten Wasserfall entgegen. Wir waren sehr froh über die Ruhe hier und dass wir den ganzen Urlauberhorden mal entfliehen konnten. Die ganze Umgebung sah wirklich sagenhaft aus und man konnte sich gar nicht satt sehen. Nach kurzer Zeit kamen wir an einen kleinen Pool mit Wasserfall. Diesmal hatten wir mitgedacht und hatten die Badesachen schon drunter. So ging es rein ins wirklich arschkalte Wasser. So richtig wollten wir gar nicht mehr weg hier aber wir hatten ja noch ein Ziel. Also ging es weiter über Steine und durch Schluchten bis wir ankamen an diesem ca.70m hohen wunderschönen Wasserfall mitten im nirgendwo und niemand außer wir war dort. Für uns war klar, dass das eines der schönsten Erlebnisse auf unser bisherigen Reise war. Doch so langsam verschwand die Sonne hinter den Bergen und somit war es Zeit diesen traumhaften Ort zu verlassen. Der Rückweg ging leichter von der Hand als gedacht und nach einer halben Stunde waren wir wieder zurück am Auto.

und los gehts

Miniwasserfall klettern

war leider ne Sackgasse

unser Pool
Lisa ist bereit fürs Eiswasser


Die Nacht verbrachten wir wieder mal auf einen DOC Campingplatz auf dem wir das erste mal so richtig mit der fiesen Sandfliege Bekanntschaft machen konnten. Dieses Tier ist wohl das schlimmste auf dieser schönen Insel. Der Stich fängt erst am nächsten Tag an zu Jucken aber dafür hält das an für Tage. Das nächste mal wissen wir bescheid. Bloß nicht stechen lassen!
Den nächsten Tag haben wir die umliegende Bergwelt erkundet und sind den Bealey Valley Track gegangen an dessen Ende eine Art Fake Gletscher war. Das heißt es ist ein Schneefeld entstanden aus Lawinenschnee der fließt wie ein Gletscher. Die Wanderung war mehr als herausfordernd doch die Aussicht am Ende entschädigte dafür. Eine riesige Felswand an der überall Wasserfälle hinabliefen.
Noch immer war die Luft heiß und die Sonne brannte also suchten wir uns im Anschluss der Wanderung wieder einen kleinen Privatpool unter einem Wasserfall zur Abkühlung.
Nun war für uns Weihnachten auch schon wieder vorbei und es ging für uns beide bis Silvester wieder auf Arbeit.

los geht's ins Gebirge

Das Schneefeld sah in echt viel größer aus


Weiß nich ob ich je wieder in ein normales Schwimmbad will


31.Dezember - 2.Januar Catlins, Dunedin, Oamaru

Silvester wussten wir gar nicht was wir machen sollten. Wir saßen in unserer Wohnung und schwankten zwischen hier Feiern, gar nicht Feiern oder Wegfahren. Letztendlich haben wir unsere Sachen wieder gepackt und sind Richtung Süden gefahren mit unbekannten Ziel. Auf der Fahrt haben wir uns einen Campingplatz am Strand ganz im Süden rausgesucht. Dort kamen wir dann am späten Abend an. Es führte eine ca. 7km lange Schotterstraße zu Campingplatz und wir dachten echt dass wir dort allein sein werden, doch falsch gedacht eine ganze Zeltstadt befand sich am Ende des Weges. Na gut da werden wir wenigsten nicht einsam. Der Strand war toll und wir verbrachten eine schöne Silvesternacht unter dem Sternenhimmel mit vielen netten Leuten. Tags darauf fuhren wir zur Cathedral Cave einer großen Seehöhle. Der Weg dorthin war wieder mal schwierig, weil man selbst bei Ebbe durch die Brandung laufen musste und nach nur ein paar Schritten lag der Richard im Meer, ein Glück dass wir Badesachen anhatten.
Als wir am nächsten Tag wieder in den Norden fuhren stoppten wir noch in den Städten Dunedin und Oamaru. Dunedin ist wirklich schön und man hat anders als die meisten Städte hier mal richtige Steinhäuser wo man sieht dass sich der Architekt mal Mühe gegeben hat. Oamaru ist die Hauptstadt des Steampunks hier in Neuseeland. Wir besuchten dort das Steampunk Hauptquartier was wirklich interessant war.

unser Campingplatz für Silvester

Cathedral Cave

mit dem Zugang zur Höhle hatte jeder zu Kämpfen

verrückter Scheiß im Steampunk HQ


Jetzt haben wir noch zwei faule Tage bis wir wieder Arbeiten müssen. Aber es sind ja auch nur noch 4 Wochen, dann erwarten wir auch schon unseren ersten Besuch hier. Ohh man was wir uns da freuen. Die Reiseroute steht schon, es werden ca. 3500km durch die Neuseeländische Südinsel, das wird richtig gut.

Hier noch ein kleiner Videozusammenschnitt von unseren Ausflügen.

Freitag, 27. November 2015

Vom Norden in den Süden

Da wir nun auf der Südinsel gelandet sind ist der Eintrag in Nordinsel und Südinsel aufgeteilt.
Viel Spaß beim lesen :)

 

Nordinsel:

Was haben wir noch auf der Farm auf der Nordinsel gemacht?
Irgendwann wurden wir gefragt, ob wir nicht Lust hätten beim docking zu helfen. Was das so richtig war wussten wir zu dem Zeitpunkt auch noch nicht so richtig. Es hieß nur, dass die Lämmer das Schwänzchen abgeknipst bekommen und ebenso ihre männlichen Geschlechtsteile. Wir sagten zu, da wir alle Facetten des Farmlebens hier zu Gesicht bekommen wollten.
Eine große Rolle beim docking spielt das Wetter, da das ganze Procedere unter freiem Himmel stattfindet und die Lämmchen dürfen auch nicht nass sein, also hieß es erstmal warten. Der erste Dockingtag fand dann bei halbgutem Wetter unter den covered yards statt. Das ist der überdachte Teil der Farm neben der Scheune. Wie es üblich ist in Neuseeland, ging es ohne große Einweisung auch schon direkt los. An diesem Tag waren wir 6 Mitarbeiter, 5 an der Dockingstation und Andrew, unser Boss hat die Schafe eingetrieben. Als erstes bekam Lisa die Aufgabe sich an die Straße zu stellen und wenn ein Schaf vorbei wollte, sollte sie wild mit ihrer Jacke wedeln. Richard ging mit den anderen und einem langen Banner Richtung der ersten Schafsherde die Andrew  mit seinen Hunden vorantrieb. Der Banner ist dazu da dass die Schafe in die richtige Richtung gelenkt werden. Als dann die Herde auf die Straße lief, kam Lisa zum Einsatz. Die Schafe liefen brav in die Yards und Lisa musste nur ein paar Schritte auf sie zu gehen, damit sie nicht in Versuchung kamen die Straße herunter zu laufen.
Danach ging es ans sortieren. Ein Teil der Schafe wird in ein kleineres Abteil gescheucht, dann wieder ein kleiner Teil der Schafe in ein noch kleineres Abteil. Dort wurde dann immer zu zweit hineingegangen um am Euter der Schafsmütter zu kontrollieren ob diese Milch geben. Wenn dies nicht der Fall war, wurde dieses dann mit Farbe am Kopf markiert. Danach, wurde die Gruppe aufgeteilt. Dazu ist in diesem Abteil ein Gang, wo die Schafe hintereinander laufen müssen, damit jedes Einzelne dem richtigen Abteil zugewiesen wird. Am Ende des Ganges sind 2 Türen die jeweils die Schafe in 3 Richtungen lenken. In ein Abteil kommen die Lämmer, in eins die Mütter, ins letzte die Schafe ohne Milch.
Unsere Gerätschaften befanden sich im Abteil der Schafsmütter. Richard arbeite jedoch im Lämmchenabteil. Seine Aufgabe war es diese auf die Gretel zu legen. Die Gretel (keine Ahnung ob es so geschrieben wird, aber es wird so ausgesprochen) ist der „OP-Tisch“. Ja, Richard hatte zeitweise richtig zu kämpfen, da wir insgesamt an 4 Tagen 2500 Lämmer gedockt haben und einige davon waren dicke Monster und kampfbereit. Auf der Gretel wurde ihnen dann eine Ohrmarkierung verpasst, danach wurde ein Gummiring um den Hodensack gestülpt und die Hoden wurden zurück in den Bauch geschoben. Am Ende der Gretel wurde dann mit einem heißen Eisen das Schwänzchen entfernt und danach hat Lisa fliegenabwehrendes Mittel auf´s Gesäß gesprüht. So ging dies dann Stunde für Stunde, aber langweilig wurde es trotzdem nicht, denn man fuhr dann mehrere Dockingstationen ab, die auf der Farm verteilt sind. Dies tut man, weil die Farm viel zu riesig ist um alle Schafe an eine Station zu bringen.
Insgesamt waren diese Tage eine tolle Erfahrung für uns, da dies ein wichtiger Bestandteil der Arbeit auf einer Schafsfarm ist. Für einige wird der ganze Dockingprozess wie der reinste Horror klingen, wie für uns anfangs auch, aber jede Medaille hat 2 Seiten und wir möchten und müssen uns dafür nicht rechtfertigen.
Einige werden sich jetzt fragen: „Warum wird das Überhaupt gemacht?“ Ja, die Ohrmarkierung schützt vor Verwechslungen mit Nachbars Schafen. Die Hodenaktion schützt vor Vermehrung und das Schwänzchen wird abgeknipst, weil diese relativ lang wachsen und so bleibt der Stuhlgang daran hängen und beschmutzt die restliche Wolle, die dann unbrauchbar wird. Außerdem werden die Schwänzchen nicht weggeworfen, sie werden als Snack verspeist.

So und hier noch ein paar Bilder von unseren Arbeitstagen.

ein ganz netter Arbeitsplatz

"Du hast da was auf deinem Shirt!"

 
auf den Schafsmob warten

ohhh da ist ja der Schafsmob schon

"Smoko" ist ein vorwiegend im australischen, neuseeländischen und falkländischen Englisch gebräuchlicher Slangbegriff für eine kurze Rauchpause während der Arbeit oder des Militärdienstes. Der Begriff kann aber auch eine andere kurze Pause, wie eine Ruhepause oder Kaffee-/Teepause bedeuten. ...
Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Smoko

 
Smokotime
 
Training mal anders



 
Was haben wir sonst noch so getrieben?
Man glaubt es kaum, aber wir haben die letzten Woche wieder mal richtig oft gefeiert. Das erste Event war der Shemozzle. Das ist DAS Event des Jahres für die Rangitikei Region. Beim Shemozzle treten die Schäfer mit ihren Hunden einen Hindernislauf an. Es war sehr beeindruckend wie gut die Herrchen  mit ihrem Hunden arbeiten. Am Abend gab es dann noch einen Schafsscherwettbewerb, das war ein richtig typisches Kiwierlebnis. Danach war dann Bierzeltparty, das war den deutschen Bierzeltpartys sehr ähnlich. Nach ein paar Bierchen wurde es dann doch etwas peinlich für Lisa, denn im Zelt befand sich ein bekanntes Gesicht, das auch wir kannten, jedoch wussten wir nicht woher. Jeder wollte ein Foto mit ihm und dann fragten wir uns nur: Wer ist das? Lisa stürmte hin und sagte:,, Ey, ich weiß nicht wer du bist, denn ich komm aus Deutschland, aber ich würde so gerne wissen wer du bist!?“ Es stellte sich heraus, dass er ein in Neuseeland bekannter TV Moderator ist und sie eine Sendung über den Shemozzle drehen. Lustig war dann auch noch, dass der eigentliche Star des TV Beitrags unser Schäfer Keegan war. Sehr amüsant sprach er im Fernsehen darüber dass er am Abend noch ein Mädchen abschleppen will, was er dann auch tat. Wie wir merkten ist das in Neuseeland nicht mal eine Kunst. Nach diesen tollen Abend schliefen wir dann in unserem Auto an der Straße, dies war jedoch der Horror, da es nicht erlaubt ist und das einzige Auto was noch herumfuhr waren natürlich die Cops. Es lief aber alles glatt und die Nacht endete 4 Uhr morgens, denn um 5 saßen wir dann erwartungsvoll und hundemüde vor dem Fernseher. Warum das? Es war Rugbyweltmeisterschaftsfinale, Neuseeland gegen Australien und da dies in England stattfand musste ganz Neuseeland mitten in der Nacht aufstehen. Es hat sich aber gelohnt die All Blacks sind widerholt Meister geworden. Wuhuuu!


Schafsscherwettbewerb


In der darauffolgenden Woche fand ein kleines aber feines Bonfire statt. Dies ist zu vergleichen mit unserem Hexenfeuer. Jedoch war dies eher in kleinerer Runde, aber mit viel mehr Krach. Denn das Bonfire wird zum Anlass genommen Feuerwerkskörper zu starten. Einige Knaller landeten aber im Feuer und es war teilweise echt verrückt. Außerdem wurde nicht nur Holz verbrannt, nein, einige brachten ihre Couch mit. Der Abend endete sehr gemütlich und lustig. Unser Boss wollte ein letztes Bier mit uns trinken, da es 20 Minuten vor seinem 40. Geburtstag war. Er meinte wir können auf der Bunkhouse Terrasse trinken, jedoch mussten wir ihn mit Händen und Füßen davon abhalten, da dort schon die Dekoration für sein Geburtstagsfrühstück war. Wir endeten somit in der Garage und hatten noch einen sehr lustigen Abend. Nur blöd dass wir am nächsten Tag früh aufstehen mussten, denn es gab ja ein Geburtstagsfrühstück.

Blick aufs Bonfire
 
Die Geburtstagsfeier fand dann in Palmerson North statt und unser Motto lautete: Get wasted in Palmy! Bedeutet so viel wie sich ordentlich die Kante geben. Jedoch war der Pub in dem die Feier stattfand sehr öde. Als dann aber die Masse der Gäste verschwand begaben wir uns mit den übrig Gebliebenen auf die Suche nach einem Club. Wir waren erstaunt wie viele Menschen in Palmy nachts Party machen, weil es immer hieß die Stadt ist nicht so der Renner. Als wir dann einen Club fanden, waren wir erstaunt. Hier wird ganz anders gefeiert als in Deutschland. Hier wird in den Club hereingestürmt und dann richtig auf der Tanzfläche losgelegt. Die Mädels tragen kaum Kleidung auf der Haut und tanzen eher die Männer an, als umgedreht. Männer bekommen hier mit Fingerschnippen ein Girl für die Nacht. Allgemein war die ganze Atmosphäre dort entspannter und fröhlicher. Punkt 3 Uhr wurde dann die Bude dicht gemacht und wir taumelten nur noch in unser Bett.


Party in Palmy
 

 Südinsel:


Wo sind wir gerade?
Man glaubt es kaum, aber wir haben es bis auf die Südinsel geschafft. Am 10.11. sind wir Richtung Wellington aufgebrochen um mit der Fähre auf die South Island zu schippern. Da wir die letzten 3 Monate an einem Ort verbracht haben, waren wir richtig aufgeregt in ein neues Abenteuer zu starten.
Die Fährüberfahrt war unglaublich schön. Wir sind in Wellington bei bewölktem Wetter gestartet und als wir nach 3 Stunden fahrt dann die ersten Blicke auf die wunderschöne Landschaft der Südinsel erhaschen konnten, war dann auch das Wetter sonnig und klar. Vom Hafen in Picton fuhren wir dann nach Kaikura, wo wir eine Nacht verbrachten, da es bis zum eigentlichen Ziel eine lange Fahrt war. Den Tag darauf verbrachten wir noch in Christchurch, zu einem, weil wir unbedingt einen ganzen bestimmten Reiseführer kaufen wollten, den wir übrigens nach 3 Buchgeschäften und eine Minute vor Ladenschluss ergattern konnten und zum anderen ist die Stadt echt interessant. Christchurch ist nicht sonderlich schön, aber für die die es nicht wissen, 2011 gab es hier ein schlimmes Erdbeben bei dem ein Großteil der Innenstadt zerstört wurde. Noch heute befindet sich die ganze Stadt im Aufbau und es ist krass, du läufst durch die Straßen und überall wird gebaut. Die Shoppingmall ist eine Art Baucontainerstadt, in süßen bunten Containern befinden sich momentan noch die Geschäfte die auf die neue Mall warten.
Okay und jetzt komme ich mal zum Punkt, wir sind in Ashburton.  Ashburton liegt eine Stunde südlich von Christchurch und ist eine überschauliche Stadt, die jedoch an Geschäften alles zu bieten hat was Neuseeland hergibt. Wir mögen es auf jeden Fall hier.


Erste Blicke auf die Südinsel von der Fähre

Baucontainermall in Christchurch


Wie leben wir?
Die erste Woche hier verbrachten wir auf dem Campingplatz. Dort hatten wir nach kurzer Zeit richtig guten Kontakt mit den Leuten die da wohnen. Ich konnte es auch erst nicht glauben, aber ja es gibt Leute die richtig echt und immer auf einem Campingplatz wohnen und es sind sogar richtig viele. Am zweiten Abend sollten wir bei Simon vorbei schauen, der in einem Bungalow lebt. Simon ist so ein Mensch, entweder man hasst oder mag ihn, dazwischen geht schwer. In seinem Bungalow, was grenzwertig chaotisch war, tranken wir ein paar Bierchen, und sprachen über Gott und die Welt (es ging wirklich um Gott und die Welt). Danach ging es zu John der in einem Wohnwagen lebt und tranken und quatschten und hatten einen echt guten Abend mit der Campingplatzgang. Marc, ein anderer Langzeitcamper haben wir auch in unser Herz geschlossen. Jeden Tag kamen wir auf diesen Campingplatz wurden freundlich begrüßt mit einem ,,How is it going Richard and Lisa?" und man hatte immer jemanden zum Quatschen. Es war toll. Jedoch war es uns auf Dauer einfach zu anstrengend im Auto zu leben. Nach einer SMS hatten wir schon einen Termin für eine Wohnungsbesichtigung und wir sind direkt einen Tag später eingezogen. Wir leben in einem süßen Haus bei der lieben Katie. Das Haus teilen wir uns noch mit einem Tschechen, einer Katze und einem wilden Hund. Es ist echt ein Glückstreffer gewesen, da alles sehr komfortabel ist, wir oft das Haus für uns allein haben, wir nicht putzen müssen und gutes Internet haben.

Was machen wir hier?
Nachdem wir die Nachricht bekamen dass Patrick und Christian uns besuchen kommen, dachten wir: ,, Shit, wir brauchen einen Job?"  Da wir oft nur herumgedruckst haben was die Jobsuche betraf, hieß es nun: Los geht's!
Nachdem wir unseren Lebenslauf verschönert haben, da wir nun echt mehr Arbeitserfahrungen in NZL haben, haben wir uns bei 3 Zeitarbeitsfirmen der Südinsel beworben. Nach 3 Tagen kam schon der Anruf dass sie Jobs für uns haben. Juhu! Sofort buchten wir die Fähre und los ging es nach Ashburton.
Richard arbeitet jetzt seit fast 2 Wochen bei einer Firma die Bewässerungssysteme für Felder herstellt. Lustig ist, dass im Lebenslauf nichts davon stand dass er schweißen kann und wurde dort aber als Schweißer eingestellt. Er ist sehr zufrieden mit dem Job, da es für Leute wie uns ein echt guter Arbeitsplatz ist. Typisch deutsch arbeitete er am Anfang ziemlich schnell, aber er wurde erstmal gebremst, da es hier echt eine entspannte Arbeitsatmosphäre ist.
Lisa´s Arbeit nennt sich roguing, das bedeutet: es wird mit einem Van von Feld zu Feld gefahren und dort wird dann "böses Gemüse" entfernt, also alles was schädlich fürs Feld ist. Jeden Tag läuft sie 20km durch Karotten, Erbsen, Rote Beete und Radieschen. Ob das Spaß macht? Naja es macht Spaß an der frischen Luft zu arbeiten und es ist gut für die Figur, aber es ist schon teilweise echt hart.

Was haben wir sonst noch auf der Südinsel erlebt?
Soviel Zeit hatten wir noch nicht die Insel zu erkunden, doch ein paar kleine Ausflüge haben wir schon gemacht. Aber hier ein paar Bilder:
 
 

Rakaia Gorge-so blaues Wasser haben wir noch nie gesehen

Wanderung am Rande der Rakaia Gorge

Warum wirkt Richard auf einmal so klein?




Getestet und als gut empfunden


 

"guck mal nett!"

Lake Tekapo

Church of the Good Shepherd am Lake Tekapo

 
Richard am Ausstieg des Cave Streams.
Man wandert durch eine Höhle, durch die ein Fluss fließt, auf eigene Gefahr.
Es ist dunkel, kalt und an Richards Pulli sieht man wie hoch das Wasser teilweise steht.
Es war einfach grandios.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Unsere kleine Farm

 
Als wir uns kurz vor Antritt unserer Reise von allen Freunden verabschiedet haben, haben wir nie daran gedacht. dass es ein Abschied für immer sein könnte. Doch leider haben wir einen von Ihnen an diesem Abend das letzte mal gesehen. Diese Nachricht, dass einer unserer Freunde bei einem Unfall ums Leben gekommen ist hat uns hier sehr schwer getroffen. Besonders weil wir aufgrund der Distanz nicht so mit Angehörigen und Freunden darüber reden konnten wie wir uns das gewünscht hätten. Wir wissen, dass wenn wir wieder nach Hause kommen werden dieses zu Hause nicht mehr so sein wird wie wir es verlassen haben. Und trotzdem hat uns dieser schreckliche Verlust aber auch eines ganz besonders gezeigt. Er hat uns begreifen lassen, dass unsere Entscheidung hier nach Neuseeland zu Reisen, unsere Stellen dafür aufzugeben und damit einen Traum für uns in Erfüllung gehen zu lassen, absolut die richtige war. Denn niemand weiß wie lang man noch die Zeit hat seine Träume zu erfüllen.
Wir wünschen auch nochmal auf diesem Wege Gesine, Gert und Patrick und auch all seinen Freunden unser tiefstes Beileid und viel Kraft. Wir denken viel an euch.
Du wirst uns fehlen Pierre...






Wo sind wir?
Wir sind wieder auf der Farm in Marton bei Andrew und Kylie. Wir hatten 12 Tage "Urlaub", aber wir nannten es eher Urlaub vom Urlaub, aber dazu gleich mehr.


Lisa bei unseren ersten Reitstunde. Als wir hier ankamen hatte sie noch Angst vor Pferden

Was machen wir?
Unsere Hostfamilie ist für 10 Tage in den Urlaub geflogen und wir kümmern uns in der Zeit um die Farm. Es gibt einige Tiere für die wir in der Zeit sorgen müssen. Da wären 8 Hunde, 4 Katzen, 1 Ziege, 2 Ponys, 4 Hühner, 4 Lämmchen und 1 Kälbchen die wir zu versorgen haben. Richard hat auch noch eine tolle Aufgabe bekommen in der er sich vollkommen austoben kann. Er baut eine Hundehütte, aber keine normale, sondern eine für 6 Hunde. Ich mach nebenbei etwas Gartenarbeit und bei dem tollen Frühlingswetter was wir momentan haben macht draußen arbeiten richtig Spaß.

Wie war eigentlich "The Mudder"- der schlammige Laufwettkampf?
Es war unglaublich geil bei so etwas tollen mitwirken zu dürfen. Die Tage vor dem Tag der Tage waren stressig und aufregend, aber es waren super Arbeitstage. Mit Keegan durften wir die Strecke abfahren und abstecken. Das war sehr lustig, weil wir ja selbst die ganzen Hindernisse gebaut haben und ab und an sehr schmutzig und nass dabei wurden. Am Tag vorher haben wir dann die Strecke getestet. Eine tolle Erfahrung. An dem Tag an dem das Event stattfand mussten wir sehr früh raus um noch letzte Vorbereitungen zu treffen. Als dann die Menschenmenge eintrudelte wurden wir als Streckenposten an einem der besten Streckenabschnitte eingeteilt. Da es etwas regnete hatten die Leute noch viel mehr mit dem Schlamm zu kämpfen als wir am Tag vorher. Leider hat sich ein Mitkämpfer das Bein an der von uns errichteten Schlammrutsche gebrochen. Wir wünschen ihm gute Besserung. Am Abend haben wir noch mit den Helfern den Erfolgreichen Tag gefeiert. Puh, die Neuseeländer können wirklich gut feiern. Danke für den tollen Tag!

Die Knochenbrecherschlammrutsche


Was haben wir in unserem "Urlaub" gemacht?
Zwischen The Mudder und dem Housesitting hatten wir ein bisschen Freizeit um die restliche Nordinsel zu erkunden.

2 Tage Wellington:
Los ging die Fahrt Richtung Wellington, die Hauptstadt Neuseelands. Wellington ist auch bekannt unter dem Namen Windy Welli und ja es macht seinen Namen alle Ehre. Einen ganzen Tag verbrachten wir im Nationalmuseum Te Papa. Das Museum ist total sehenswert und interessant und kostet nicht mal einen Cent Eintritt. Wir waren begeistert. Am nächsten Tag schlenderten wir durch die Stadt und fuhren mit dem Cable Car (Standseilbahn) und zurück Richtung Innenstadt ging es durch den Botanischen Garten, der wunderschön ist im Frühling. Außerdem waren wir im Filmarchiv, in dem man kostenlos den ganzen Tag in Neuseeland produzierte Filme und Kurzfilme anschauen kann. Es war schon komisch nach so langer Zeit auf dem Land mal wieder in einer Stadt zu sein, aber Wellington hat uns begeistert.

1 Tag Turakirae Head:
Nach einer Nacht auf einem einsamen Campingplatz mitten im Nirgendwo (was immer wieder toll ist), fuhren wir zur Seal Colony. Als wir losfuhren war ich der Meinung dass wir eh keine Seehunde sehen werden und stellte das die ganze weite Fahrt wirklich in Frage. Angekommen am Meer liefen wir am Strand entlang Richtung Colony. Erschrocken blieb ich stehen da vor mir auf einmal ein dicker fetter Seehund lag. Er ist uns erst gar nicht aufgefallen da so viel Holz und Meerespflanzen am Strand lagen. Ich war so begeistert und konnte gar nicht glauben dass ich wirklich gerade einen Seehund in freier Wildbahn gesehen habe. Nach einer einstündigen Wanderung erreichten wir dann die Colony. Erst konnten wir überhaupt keine Tiere entdecken, sondern nur Felsen und Meer. Also kraxelten wir über die Felsen und machten uns auf die Suche. Nach kurzer Zeit entdeckte Richard mehre Seehunde die es sich auf den Felsen gemütlich gemacht haben. Hat man erstmal einen entdeckt sieht man auf einmal ganz viele um sich herum. Es war so beeindruckend die Tiere zu beobachten und bei manchen konnte man sich richtig nah heran trauen. Wir hatten aber echt großen Respekt, da es sich immernoch um wilde Tiere handelt. Wir waren echt so glücklich sowas sehen zu dürfen.

Turakirae Head Seal

2 Tage Masterton:
Nach unserer Seal Entdeckungstour ging es nach Masterton und zwar aus dem Grund dass wir von dort eine mehrtägige Wanderung starten wollten, aber noch auf besseres Wetter warten mussten. Zwei Nächte verbrachten wir auf einem Supertollen Campingplatz mit einer Besitzerin die nach eigener Aussage ein Herz für Deutsche hat. An einem Montag hatten wir dann beste Wetteraussichten.

3 Tages Wanderung Mt. Holdsworth- Jumbo Circuit (24 km):
Nachdem wir unsere Hüttentickets gekauft hatten ging es Richtung Tararua Range zum Startpunkt unserer Wanderung. Durch einen wunderbaren Wald ging es nur bergauf, aber wir waren trotzdem ziemlich fix unterwegs. Nach einer Pause in einer kleinen Hütte ging es dann den Rest des Weges noch steiler Bergauf bis über die Baumgrenze wo unsere Berghütte stand in der wir die Nacht verbrachten. Mit 2 Neuseeländischen Mädel´s saßen wir am Feuer und genossen die herrliche Aussicht. Die Nacht war leider Arschkalt und richtig schlafen konnten wir nicht, aber egal, das Zähneputzen draußen im Sonnenaufgang hat alles wieder gut gemacht. Am Tag zwei ging es dann zur eigentlichen Gipfelbesteigung. Als es immer weiter höher ging kamen wir immer mehr in den Schnee hinein. Teilweise mussten wir an manchen Felsen sogar unsere Kletterkünste unter beweis stellen. Wir hatten erst klares sonniges Wetter, aber wie das in den bergen ist, kann es sich jede Sekunde ändern und so war es auch. Kurz vor dem Gipfel des Mount Holdsworth (1470m) kamen wir in eine Wolkendecke hinein. Es war gleichzeitig beeindruckend, aber auch leicht beängstigend, wenn man nur noch Schnee und Wolken sieht. Am Gipfel hatten wir deshalb nicht wirklich eine Aussicht, aber es fühlte sich trotzdem großartig an soweit und so hoch mit seinen eigenen Füßen gekommen zu sein. Vor allem war es für mich so krass, da ich nie gedacht hätte mal so etwas zu machen bzw. zu schaffen. Am Anfang der Neuseelandreise war ich noch so unfit und jede Wanderung war ein bisschen eine Qual und dann stand ich auf diesem Berge und dachte: ,,Ja, ich hab´s geschafft und es hat einfach riesen Spaß gemacht." Richard der ja eh Berge über alles liebt, war auch ganz aus dem Häuschen, als er das Gipfelkreuz sah stürmte er nur drauf zu und merkte gar nicht dass ich stehen geblieben bin um ihn zu fotografieren. Vom Holdsworth aus ging es über den Bergkamm zum nächsten Berg namens Jumbo. Das Wetter blieb weiterhin wolkig, aber die Stimmung war super. Am Jumbo angekommen, haben wir uns wieder total gefreut auf dem nächsten Gipfel zu stehen. Vom Gipfel eine halbe Stunde Talwärts war die Jumbohut in der wir die zweite Nacht verbrachten. Die Mädels waren auch wieder da und wir spielten Karten bis wir abends todmüde ins Bett fielen. In der Nacht schliefen wir aber oben unter dem Dach, da wir nicht wieder erfrieren wollten. Es war sogar etwas zu warm in dieser Nacht, aber das ist allemal besser als frieren. Am dritten und letzten Tag liefen wir wieder Richtung Tal. Der Weg verlief so steil über Wurzeln, bergab durch den Wald, dass wir heilfroh waren wieder im Tal zu sein. Dort machten wir eine Mittagspause und liefen dann nochmal 3 Stunden an einem glasklaren Fluss entlang bis wir zu einer mir nicht geheueren Hängebrücke kamen. Richard musste vorraus gehen und ich musste erst paar mal durchatmen, da die Brücke sehr hoch, sehr schmal, und sehr wackelig war. Da alle Angst nichts nützte bin ich dann schreiend über dieses Horrording gelaufen. Sehr peinlich war mir das ganze dann auch noch, weil am anderen Ende unbemerkt eine Familie auf ihre Überquerung wartete. Fix und fertig, aber glücklich erreichten wir dann unser Auto.

Die Powel Hut bei Abenddämmerung wär auch nen guter Platz für ein Eigenheim

Gut gemacht Richard
 

Kurz nach Aufbruch am Tag 2 hier war das Wetter noch gut

Mein erster 1470er zum Greifen nahe

Kurz nachdem wir uns die Sauerstoffgeräte aus dem Gesicht gerissen haben, wurde das erste Gipfelselfie gemacht

gemütliche Jumbohut

unsere Aussicht am Morgen des Tag 3

Jumbohut, wer genau hinschaut kann das Meer sehen


1 Tag Masterton:
Nach dieser Wanderung gönnten wir uns dann noch ein dickes Softeis und einen Restday in Masterton. Auf unserer Reise weiter machten wir einen kurzen Stopp an der längsten Hängebrücke Neuseelands. Da ich die letzte Hängebrücke überquert habe, wollte ich auch das schaffen. Es waren die längsten 80 Meter meines Lebens und dann musste ich ja wieder zurück. Naja, ich hab´s überlebt und Richard, der fands toll und ist gleich mehrmals hin und her gelaufen.

längste aber nicht die wacklichste Hängebrücke Neuseelands


2 Tage Cape Palliser:
Da wir nicht so richtig wussten was wir rund um Masterton noch so machen können haben wir uns dazu entschlossen nochmal zurück in den Süden zu fahren und zwar zum südlichsten Punkt der Nordinsel, das Cape Palliser. Der Weg zum Cape hat uns wieder einmal die Sprache verschlagen, da er direkt am rauen Meer entlangführte und wir Wellen gesehen haben die mehr als nur riesen groß waren. Da wir so begeistert waren von den Seehunden machten uns auch dort auf die Suche und konnten glücklicher Weise sogar richtig knuffige Babyseehunde bestaunen. Eine tolle Aussicht hatten wir am Fuße des Leuchtturms zu dem man 254 Stufen hinaufsteigen muss. Die Nacht verbrachten wir am Campingplatz in der Nähe und machten uns dann am nächsten Morgen auf zu den Putangirua Pinnacles. Zu sehen gab es eine außergewöhnliche Felsformation. Beeindruckt waren wir nicht wirklich, aber dieser Ort ist auch eher was für Herr der Ringe Fans, da dies auch ein Drehort war. Wir haben ja beschämender Weise die Filme nicht angeschaut bevor wir hier her geflogen sind, also nützen uns die ganzen Drehorte auch recht wenig.

Wer ist ein braver Seehund? Jaa du bist einer

 

 

Nach 5 Monaten gemeinsamen Reisen, wir haben uns noch lieb

Baabbyyy

Leuchtturm

Hohe Wellen am Kap Palliser


1 Tag Dannevirke:
Vom Cape reisten wir ewig lange nach Dannevirke, einer süßen dänisch angehauchten Stadt. Hier waren wir aber nur, weil wir am Tag darauf wieder eine Wanderung starten wollten.

2 Tage Sunrise Track:
Mehrmals hatten wir uns verfahren bis wir über sämtliche Felder zur Ruahine Range gelangten. Der Sunrise Track ist ein sehr beliebter Wanderweg, da er gut ausgebaut ist und auch für Kinder gut zu bewältigen ist. Da die Holdsworth Wanderung noch nicht so lange her war, war diese Wanderung eher etwas einschläfernd, da der Weg immer gleich aussah und sich kaum etwas veränderte. Jedoch waren wir froh als wir die wunderschöne Sunrise Hut endlich erblickten. Eine echt überdurchschnittlich gut ausgebaute Hütte. Diesmal waren noch 7 andere Leute mit uns auf dem Berg. Da oben gab es dann auch wieder atemberaubende Ausblicke. Netterweise hat einer der Leute nachts noch das Feuer warm gehalten und so hatten wir wieder eine warme Nacht. Jedoch ist es über Nacht so windig geworden, dass ich dachte die Hütte reißt es ab. Morgens kurz nach 6 sind wir dann alle aufgestanden um den Sonnenaufgang zu sehen. Ja, das war es sowas von Wert. So einen geilen Sonnenaufgang hab ich noch nie gesehen. Leider konnten wir das fotografisch nicht so gut festhalten wie es in Wirklichkeit war, aber das ist egal, wir haben´s erlebt und die Erinnerung bleibt auch in unseren Köpfen.

Armstrongsaddle

Sonnenaufgang auf der Sunrisehut
Blick nach Osten
Guter Ort für nen Kaffee

Gemeinschaftliches Sonnenaufgang gucken 


Wie geht es weiter?
Keine Ahnung! Wir wissen es selbst nur grob, bis gar nicht.

Eine Sache noch.
Letzte Woche haben wir unser erstes Erdbeben erlebt, Stärke 5,8. Das war angsteinflößend.

Bis Bald ihr Lieben