Wir wünschen auch nochmal auf diesem Wege Gesine, Gert und Patrick und auch all seinen Freunden unser tiefstes Beileid und viel Kraft. Wir denken viel an euch.
Du wirst uns fehlen Pierre...
Wo sind wir?
Wir sind wieder auf der Farm in Marton bei Andrew und Kylie. Wir hatten 12 Tage "Urlaub", aber wir nannten es eher Urlaub vom Urlaub, aber dazu gleich mehr.
![]() |
Lisa bei unseren ersten Reitstunde. Als wir hier ankamen hatte sie noch Angst vor Pferden |
Was machen wir?
Unsere Hostfamilie ist für 10 Tage in den Urlaub geflogen und wir kümmern uns in der Zeit um die Farm. Es gibt einige Tiere für die wir in der Zeit sorgen müssen. Da wären 8 Hunde, 4 Katzen, 1 Ziege, 2 Ponys, 4 Hühner, 4 Lämmchen und 1 Kälbchen die wir zu versorgen haben. Richard hat auch noch eine tolle Aufgabe bekommen in der er sich vollkommen austoben kann. Er baut eine Hundehütte, aber keine normale, sondern eine für 6 Hunde. Ich mach nebenbei etwas Gartenarbeit und bei dem tollen Frühlingswetter was wir momentan haben macht draußen arbeiten richtig Spaß.
Wie war eigentlich "The Mudder"- der schlammige Laufwettkampf?
Es war unglaublich geil bei so etwas tollen mitwirken zu dürfen. Die Tage vor dem Tag der Tage waren stressig und aufregend, aber es waren super Arbeitstage. Mit Keegan durften wir die Strecke abfahren und abstecken. Das war sehr lustig, weil wir ja selbst die ganzen Hindernisse gebaut haben und ab und an sehr schmutzig und nass dabei wurden. Am Tag vorher haben wir dann die Strecke getestet. Eine tolle Erfahrung. An dem Tag an dem das Event stattfand mussten wir sehr früh raus um noch letzte Vorbereitungen zu treffen. Als dann die Menschenmenge eintrudelte wurden wir als Streckenposten an einem der besten Streckenabschnitte eingeteilt. Da es etwas regnete hatten die Leute noch viel mehr mit dem Schlamm zu kämpfen als wir am Tag vorher. Leider hat sich ein Mitkämpfer das Bein an der von uns errichteten Schlammrutsche gebrochen. Wir wünschen ihm gute Besserung. Am Abend haben wir noch mit den Helfern den Erfolgreichen Tag gefeiert. Puh, die Neuseeländer können wirklich gut feiern. Danke für den tollen Tag!
![]() |
Die Knochenbrecherschlammrutsche |
Was haben wir in unserem "Urlaub" gemacht?
Zwischen The Mudder und dem Housesitting hatten wir ein bisschen Freizeit um die restliche Nordinsel zu erkunden.
2 Tage Wellington:
Los ging die Fahrt Richtung Wellington, die Hauptstadt Neuseelands. Wellington ist auch bekannt unter dem Namen Windy Welli und ja es macht seinen Namen alle Ehre. Einen ganzen Tag verbrachten wir im Nationalmuseum Te Papa. Das Museum ist total sehenswert und interessant und kostet nicht mal einen Cent Eintritt. Wir waren begeistert. Am nächsten Tag schlenderten wir durch die Stadt und fuhren mit dem Cable Car (Standseilbahn) und zurück Richtung Innenstadt ging es durch den Botanischen Garten, der wunderschön ist im Frühling. Außerdem waren wir im Filmarchiv, in dem man kostenlos den ganzen Tag in Neuseeland produzierte Filme und Kurzfilme anschauen kann. Es war schon komisch nach so langer Zeit auf dem Land mal wieder in einer Stadt zu sein, aber Wellington hat uns begeistert.
1 Tag Turakirae Head:
Nach einer Nacht auf einem einsamen Campingplatz mitten im Nirgendwo (was immer wieder toll ist), fuhren wir zur Seal Colony. Als wir losfuhren war ich der Meinung dass wir eh keine Seehunde sehen werden und stellte das die ganze weite Fahrt wirklich in Frage. Angekommen am Meer liefen wir am Strand entlang Richtung Colony. Erschrocken blieb ich stehen da vor mir auf einmal ein dicker fetter Seehund lag. Er ist uns erst gar nicht aufgefallen da so viel Holz und Meerespflanzen am Strand lagen. Ich war so begeistert und konnte gar nicht glauben dass ich wirklich gerade einen Seehund in freier Wildbahn gesehen habe. Nach einer einstündigen Wanderung erreichten wir dann die Colony. Erst konnten wir überhaupt keine Tiere entdecken, sondern nur Felsen und Meer. Also kraxelten wir über die Felsen und machten uns auf die Suche. Nach kurzer Zeit entdeckte Richard mehre Seehunde die es sich auf den Felsen gemütlich gemacht haben. Hat man erstmal einen entdeckt sieht man auf einmal ganz viele um sich herum. Es war so beeindruckend die Tiere zu beobachten und bei manchen konnte man sich richtig nah heran trauen. Wir hatten aber echt großen Respekt, da es sich immernoch um wilde Tiere handelt. Wir waren echt so glücklich sowas sehen zu dürfen.
![]() |
Turakirae Head Seal |
2 Tage Masterton:
Nach unserer Seal Entdeckungstour ging es nach Masterton und zwar aus dem Grund dass wir von dort eine mehrtägige Wanderung starten wollten, aber noch auf besseres Wetter warten mussten. Zwei Nächte verbrachten wir auf einem Supertollen Campingplatz mit einer Besitzerin die nach eigener Aussage ein Herz für Deutsche hat. An einem Montag hatten wir dann beste Wetteraussichten.
3 Tages Wanderung Mt. Holdsworth- Jumbo Circuit (24 km):
Nachdem wir unsere Hüttentickets gekauft hatten ging es Richtung Tararua Range zum Startpunkt unserer Wanderung. Durch einen wunderbaren Wald ging es nur bergauf, aber wir waren trotzdem ziemlich fix unterwegs. Nach einer Pause in einer kleinen Hütte ging es dann den Rest des Weges noch steiler Bergauf bis über die Baumgrenze wo unsere Berghütte stand in der wir die Nacht verbrachten. Mit 2 Neuseeländischen Mädel´s saßen wir am Feuer und genossen die herrliche Aussicht. Die Nacht war leider Arschkalt und richtig schlafen konnten wir nicht, aber egal, das Zähneputzen draußen im Sonnenaufgang hat alles wieder gut gemacht. Am Tag zwei ging es dann zur eigentlichen Gipfelbesteigung. Als es immer weiter höher ging kamen wir immer mehr in den Schnee hinein. Teilweise mussten wir an manchen Felsen sogar unsere Kletterkünste unter beweis stellen. Wir hatten erst klares sonniges Wetter, aber wie das in den bergen ist, kann es sich jede Sekunde ändern und so war es auch. Kurz vor dem Gipfel des Mount Holdsworth (1470m) kamen wir in eine Wolkendecke hinein. Es war gleichzeitig beeindruckend, aber auch leicht beängstigend, wenn man nur noch Schnee und Wolken sieht. Am Gipfel hatten wir deshalb nicht wirklich eine Aussicht, aber es fühlte sich trotzdem großartig an soweit und so hoch mit seinen eigenen Füßen gekommen zu sein. Vor allem war es für mich so krass, da ich nie gedacht hätte mal so etwas zu machen bzw. zu schaffen. Am Anfang der Neuseelandreise war ich noch so unfit und jede Wanderung war ein bisschen eine Qual und dann stand ich auf diesem Berge und dachte: ,,Ja, ich hab´s geschafft und es hat einfach riesen Spaß gemacht." Richard der ja eh Berge über alles liebt, war auch ganz aus dem Häuschen, als er das Gipfelkreuz sah stürmte er nur drauf zu und merkte gar nicht dass ich stehen geblieben bin um ihn zu fotografieren. Vom Holdsworth aus ging es über den Bergkamm zum nächsten Berg namens Jumbo. Das Wetter blieb weiterhin wolkig, aber die Stimmung war super. Am Jumbo angekommen, haben wir uns wieder total gefreut auf dem nächsten Gipfel zu stehen. Vom Gipfel eine halbe Stunde Talwärts war die Jumbohut in der wir die zweite Nacht verbrachten. Die Mädels waren auch wieder da und wir spielten Karten bis wir abends todmüde ins Bett fielen. In der Nacht schliefen wir aber oben unter dem Dach, da wir nicht wieder erfrieren wollten. Es war sogar etwas zu warm in dieser Nacht, aber das ist allemal besser als frieren. Am dritten und letzten Tag liefen wir wieder Richtung Tal. Der Weg verlief so steil über Wurzeln, bergab durch den Wald, dass wir heilfroh waren wieder im Tal zu sein. Dort machten wir eine Mittagspause und liefen dann nochmal 3 Stunden an einem glasklaren Fluss entlang bis wir zu einer mir nicht geheueren Hängebrücke kamen. Richard musste vorraus gehen und ich musste erst paar mal durchatmen, da die Brücke sehr hoch, sehr schmal, und sehr wackelig war. Da alle Angst nichts nützte bin ich dann schreiend über dieses Horrording gelaufen. Sehr peinlich war mir das ganze dann auch noch, weil am anderen Ende unbemerkt eine Familie auf ihre Überquerung wartete. Fix und fertig, aber glücklich erreichten wir dann unser Auto.
![]() |
Die Powel Hut bei Abenddämmerung wär auch nen guter Platz für ein Eigenheim |
![]() |
Gut gemacht Richard |
![]() |
Kurz nach Aufbruch am Tag 2 hier war das Wetter noch gut |
![]() |
Mein erster 1470er zum Greifen nahe |
![]() |
Kurz nachdem wir uns die Sauerstoffgeräte aus dem Gesicht gerissen haben, wurde das erste Gipfelselfie gemacht |
![]() |
gemütliche Jumbohut |
![]() |
unsere Aussicht am Morgen des Tag 3 |
![]() |
Jumbohut, wer genau hinschaut kann das Meer sehen |
1 Tag Masterton:
Nach dieser Wanderung gönnten wir uns dann noch ein dickes Softeis und einen Restday in Masterton. Auf unserer Reise weiter machten wir einen kurzen Stopp an der längsten Hängebrücke Neuseelands. Da ich die letzte Hängebrücke überquert habe, wollte ich auch das schaffen. Es waren die längsten 80 Meter meines Lebens und dann musste ich ja wieder zurück. Naja, ich hab´s überlebt und Richard, der fands toll und ist gleich mehrmals hin und her gelaufen.
![]() |
längste aber nicht die wacklichste Hängebrücke Neuseelands |
2 Tage Cape Palliser:
Da wir nicht so richtig wussten was wir rund um Masterton noch so machen können haben wir uns dazu entschlossen nochmal zurück in den Süden zu fahren und zwar zum südlichsten Punkt der Nordinsel, das Cape Palliser. Der Weg zum Cape hat uns wieder einmal die Sprache verschlagen, da er direkt am rauen Meer entlangführte und wir Wellen gesehen haben die mehr als nur riesen groß waren. Da wir so begeistert waren von den Seehunden machten uns auch dort auf die Suche und konnten glücklicher Weise sogar richtig knuffige Babyseehunde bestaunen. Eine tolle Aussicht hatten wir am Fuße des Leuchtturms zu dem man 254 Stufen hinaufsteigen muss. Die Nacht verbrachten wir am Campingplatz in der Nähe und machten uns dann am nächsten Morgen auf zu den Putangirua Pinnacles. Zu sehen gab es eine außergewöhnliche Felsformation. Beeindruckt waren wir nicht wirklich, aber dieser Ort ist auch eher was für Herr der Ringe Fans, da dies auch ein Drehort war. Wir haben ja beschämender Weise die Filme nicht angeschaut bevor wir hier her geflogen sind, also nützen uns die ganzen Drehorte auch recht wenig.
![]() |
Wer ist ein braver Seehund? Jaa du bist einer |
![]() |
Nach 5 Monaten gemeinsamen Reisen, wir haben uns noch lieb |
![]() |
Baabbyyy |
![]() |
Leuchtturm |
![]() |
Hohe Wellen am Kap Palliser |
1 Tag Dannevirke:
Vom Cape reisten wir ewig lange nach Dannevirke, einer süßen dänisch angehauchten Stadt. Hier waren wir aber nur, weil wir am Tag darauf wieder eine Wanderung starten wollten.
2 Tage Sunrise Track:
Mehrmals hatten wir uns verfahren bis wir über sämtliche Felder zur Ruahine Range gelangten. Der Sunrise Track ist ein sehr beliebter Wanderweg, da er gut ausgebaut ist und auch für Kinder gut zu bewältigen ist. Da die Holdsworth Wanderung noch nicht so lange her war, war diese Wanderung eher etwas einschläfernd, da der Weg immer gleich aussah und sich kaum etwas veränderte. Jedoch waren wir froh als wir die wunderschöne Sunrise Hut endlich erblickten. Eine echt überdurchschnittlich gut ausgebaute Hütte. Diesmal waren noch 7 andere Leute mit uns auf dem Berg. Da oben gab es dann auch wieder atemberaubende Ausblicke. Netterweise hat einer der Leute nachts noch das Feuer warm gehalten und so hatten wir wieder eine warme Nacht. Jedoch ist es über Nacht so windig geworden, dass ich dachte die Hütte reißt es ab. Morgens kurz nach 6 sind wir dann alle aufgestanden um den Sonnenaufgang zu sehen. Ja, das war es sowas von Wert. So einen geilen Sonnenaufgang hab ich noch nie gesehen. Leider konnten wir das fotografisch nicht so gut festhalten wie es in Wirklichkeit war, aber das ist egal, wir haben´s erlebt und die Erinnerung bleibt auch in unseren Köpfen.
![]() |
Armstrongsaddle |
![]() |
Sonnenaufgang auf der Sunrisehut |
![]() |
Blick nach Osten |
![]() |
Guter Ort für nen Kaffee |
![]() |
Gemeinschaftliches Sonnenaufgang gucken |
Wie geht es weiter?
Keine Ahnung! Wir wissen es selbst nur grob, bis gar nicht.
Eine Sache noch.
Letzte Woche haben wir unser erstes Erdbeben erlebt, Stärke 5,8. Das war angsteinflößend.
Bis Bald ihr Lieben
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen